Am 22. Januar 2025 fand im Tagungshaus der Hoffbauer-Stiftung in Potsdam die Fachkonferenz „Integrierte energetische Stadtentwicklung“ statt. Veranstaltet wurde diese vom Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg.
Themenschwerpunkt war in diesem Jahr die Umsetzung einer kommunalen Wärmeplanung in Städten und Quartieren. Als Ziel standen am Ende eine integrierte Stadtentwicklung und der Wunsch, nicht nur einzelne Sektoren zu betrachten sondern einen ganzheitlichen Ansatz zu finden. Akteure aus Stadtentwicklung, Wohnungswirtschaft und Versorgungsunternehmen kamen dafür zu Wort, nannten Anforderungen und teilten ihre Perspektiven mit den Teilnehmenden.
Paradigmenwechsel: CO2-Reduktion im Gebäudesektor
Antje Vargas verfolgte die Veranstaltung vor Ort und konnte verschiedene interessante Schlüsse aus den bisherigen Vorträgen ziehen. So betonte Maren Kern vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), den Paradigmenwechsel im Gebäudesektor. Es ginge nicht um die Maximierung sondern die Optimierung, d.h. einen maßvollen Einsatz der Investitionen. Wärmepumpen seien dabei eine wichtige Schlüsseltechnologie. Denn der Fokus sei geschiftet. Zielsetzung sei nun, so Kern, nicht mehr die Energieeinsparung (z.B. durch Energieeffizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle) sondern die CO2-Reduktion im Gebäudesektor.
Auch Matthias Brauner, ebenfalls vom BBU, stellte in seinem Beitrag wichtige neue Erkenntnisse zum Gebäudesektor zur Verfügung. Eine Studie, die vom BBU durchgeführt wurde, um die Kosten und Wirkungszusammenhänge eines klimaneutralen Gebäudebestands im Jahr 2045 zu betrachten, ergab dazu interessante Ergebnisse. So habe die Dekarbonisierung, d.h. die Grünerwerdung, der Energieträger die größten Effekte bei der Emissionsminderung. Sie stehe im Verhältnis von 1:5 mit der Gebäudesanierung, die sehr hohe Investitionen fordere, jedoch alleine deutlich weniger einsparen würde.
Auszeichnung im Wettbewerb „CO2-neutrale Quartiere“
Bevor am Nachmittag konkrete Lösungen für die Umsetzung der Wärmewende präsentiert wurden, fand vorher noch die Prämierung der Preisträger des Wettbewerbs „CO2-neutrales Quartier“ statt. Bei diesem alljährlichen Wettbewerb werden Projekte eingereicht, die den praktischen Umgang mit Herausforderungen der Wärmewende zeigen und innovative Lösungsansätze bieten.