Energetische Gebäudesanierung mit Klimadecke und Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe lässt sich im Zusammenspiel mit einer Deckenheizung im Altbau (auch ohne Dämmung) höchsteffizient betreiben. Hier zeigen wir Ihnen, wie wir Bestandsgebäude kostensparend, schnell und einfach energetisch ertüchtigen und was es braucht, damit eine Wärmepumpe optimal in historischen Gebäuden arbeitet.
4 Gründe, warum sich der Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau lohnt.
- Doppelfunktion Heizen und Kühlen: Die Wärmepumpe bringt nicht nur Wärme im Winter, sondern kann zusätzlich im Sommer auch kühlen. Damit vereint sie zwei Funktionen in einem System.
- Unschlagbar effizient: Der Betrieb einer Wärmepumpe ist so effizient wie es das zugehörige Wärmeverteilsystem erlaubt. Mit der Klimadecke erzielen Wärmepumpen die besten Jahresarbeitszahlen.
- Unabhängigkeit durch erneuerbare Energie: Statt auf Öl und Gas zu setzen und so langfristig steigende Energiepreise und CO2-Abgaben für fossile Energieträger in Kauf zu nehmen, nutzen Sie mit der Wärmepumpe die kostenlos vorhandene Umweltenergie als Wärmequelle.
- Wertsteigerung jeder Immobilie: Jede Immobilie erfährt eine Wertsteigerung, wenn langfristig eine nachhaltige Wärmeversorgung des Gebäudes gesichert ist. Mit einer Wärmepumpe setzt man auf die Zukunft.

Förderung der Wärmepumpe: Wichtig zu wissen!
Wärmepumpe im Altbau ohne Dämmung - dafür mit Deckenheizung
Ob und wie die Wärmepumpe effizient im ungedämmten Altbau eingesetzt werden kann, wird viel diskutiert. Wie arbeitet die Wärmepumpe im Altbau überhaupt wirtschaftlich und ist das auch ohne Dämmung bezahlbar? Anhand vieler bereits umgesetzter Projekte wissen wir, wie es funktioniert und, dass die Wärmepumpe eine ideale Heizung für den Bestand ist, auch bei schlecht oder gar nicht gedämmten Gebäuden.
Antje Vargas, Vorstand von GeoClimaDesign erklärt, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, wann die Wärmepumpe optimal arbeitet und was der Wirkungsgrad und die Klimadecke damit zu tun haben.
Wann arbeitet die Wärmepumpe optimal?
Eine Wärmepumpe arbeitet dann optimal, wenn sie aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom (für den eigenen Betrieb) möglichst viele Kilowattstunden Wärme erzeugt (als Endprodukt). Im Gegensatz zu anderen Wärmeerzeugern wie z.B. einer Gas- oder Ölheizung, liegt der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe immer über 100 % – und je weiter er steigt, desto effizienter ist die Nutzung der zugeführten elektrischen Energie. Durch das ideal abgestimmte Zusammenspiel von Wärmeerzeuger und Wärmeübergabesystem kann eine Wärmepumpe im besten Falle aus einer kWh Strom ganze fünf kWh Wärme erzeugen. Ein beachtlicher Wert, der alle anderen Energieerzeuger in den Schatten stellt.
Funktioniert eine Wärmepumpe auch mit Heizkörpern?
Wenn die Wärmepumpe im Altbau eingesetzt wird, dann muss sie für die bestehenden Heizkörper normalerweise eine Temperatur von 55 – 65 °C als Vorlauftemperatur liefern. Ist das Gebäude gänzlich ungedämmt, liegen die notwendigen Temperaturen ggf. sogar noch höher, um die Räume warm zu halten. Denn nicht gedämmte Gebäude haben einen höheren Wärmebedarf. Demzufolge muss die Wärmepumpe einen sehr großen Temperaturhub leisten, wodurch sie an Effizienz verliert und dann statt fünf kWh nur noch zwei bis drei kWh Wärme erzeugt. Bei attraktiven Gaspreisen und den vergleichsweise unattraktiven Strompreisen in Deutschland wirkt sich diese Effizienzeinbuße bei der Wärmepumpe sehr schnell negativ auf die Heizkosten aus.
Daher ist die bestmögliche Effizienz der Anlage oberstes Gebot und der Einsatz von konventionellen Heizkörpern zusammen mit Wärmepumpe im ungedämmten Altbau nicht ratsam. Hinzu kommt, dass Heizkörper normalerweise an den Außenwänden und unterhalb von Fenstern angebracht sind. Genau an diesen Stellen, den ungedämmten Außenwänden und Fensterscheiben, geht jedoch besonders viel Wärmeenergie verloren.
Funktioniert die Wärmepumpe im ungedämmten Altbau?
Um große Wärmeverluste zu vermeiden, die notwendigen Vorlauftemperatur zu senken und so die Wärmepumpe für den ungedämmten Altbau attraktiv zu machen, wird daher oft die Gebäudedämmung als Lösung vorgeschlagen. Jedoch ist das Dämmen teuer und bei vielen historischen Gebäuden aufgrund des Denkmalschutzes gar nicht möglich.
Deshalb braucht es Lösungen, die auch ohne eine umfangreiche Dämmung funkionieren und den gewünschten Wirkungsgrad der Wärmepumpe sicherstellen. Und die gibt es. Statt der Dämmung der Fassade empfiehlt sich der Einbau einer Deckenheizung und ggf. damit einhergehend die Erneuerung der Fenster und Dämmung der obersten Geschossdecke.

Deckenheizung im Altbau: Das sind die Vorteile
Eine Deckenheizung im Altbau zu installieren hat verschiedene Vorteile. Hier geben wir einen Überblick, warum Wärmepumpe und Deckenheizung die ideale Kombination für die Altbausanierung sind.
1. Geringe Vorlauftemperaturen:
Eine wasserführende Deckenheizung kommt als Niedertemperatursystem mit besonders geringen Vorlauftemperaturen aus, auch im Altbau (zwischen 28 und 35 °C). Dadurch erreicht die Wärmepumpe einen hervorragenden Wirkungsgrad und deutlich bessere Effizienzwerte als mit einem Heizkörper (Jahresarbeitszahlen von 4 – 5 statt 2,5 – 3).
2. Einfache Nachrüstung im Altbau:
Die Deckenheizung kann nachträglich in jedes Bestandsgebäude eingebaut werden. Im Gegensatz zur Nachrüstung einer Fußbodenheizung muss dabei der bestehende Fußboden nicht verändert werden. Die Installation in der Decke ist flach, leicht und einfach und funktioniert auch im bewohnten Bestand. Das spart Zeit und Geld.
3. Kühlung im Sommer:
Mit einer Deckenheizung aus Kapillarrohrmatten kann auch gekühlt werden. Jede Deckenheizung ist also gleichzeitig auch eine Kühldecke. Diese Doppelfunktion kann durch eine Wärmepumpe ideal bedient werden und sorgt zudem dafür, dass die Anlage noch besser ausgelastet ist. So entstehen keine Extrakosten für die Anschaffung und Installation einer Klimaanlage.
4. Gesundes Raumklima:
Das Heizen und Kühlen von der Decke aus liefert nicht nur ein behagliches sondern auch gesundes Raumklima. Im Gegensatz zu konventionellen Heizkörpern, die auf Konvektion basieren und mit denen die Luft erwärmt wird, arbeitet die Deckenheizung mit Strahlungswärme. Sie erwärmt alle raumumschließenden Flächen und Gegenstände im Raum gleichmäßig und angenehm, ohne Luft- und Staubverwirbelungen. Das macht sie zudem besonders allergikerfreundlich.
Beim Kühlen wiederum wird kein Gebläse genutzt. Im Gegensatz zu einer Klimaanlage, die Zug und Geräusche verursacht, kühlt eine Kühldecke still und gesund, indem das wasserführende System die überschüssige Wärme aufnimmt und abtransportiert. Mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe kann sogar passiv und damit praktisch gratis gekühlt werden, denn dann läuft lediglich noch die Umwälzpumpe, um das Wasser im System zirkulieren zu lassen.
Ist eine Wärmepumpe im Altbau also wirklich sinnvoll?
Ja, eine Wärmepumpe kann auch im (ungedämmten) Altbau absolut sinnvoll und die beste Lösung zum Heizen und zum Kühlen sein. Dafür sollte sie jedoch unbedingt zusammenhängend mit der Wärmeübergabeseite betrachtet werden.
Bei Bestandsgebäuden raten wir immer dazu, den Blick zuerst auf die Heizung zu richten, egal ob das Gebäude gut oder schlecht gedämmt ist. Denn letztendlich ist die Heizung das Herzstück eines gesunden Altbaus und für uns der Startpunkt der energetischen Gebäudesanierung, auch wenn viele individuelle Sanierungsfahrpläne (iSFP) zuerst die Dämmung des Gebäudes vorschlagen.

Zur Heizung zählen wir die Quelle und die Senke, also den Wärmeerzeuger (wie z.B. die Wärmepumpe) und die Wärmeverteilung im Gebäude (wie z.B. der Deckenheizung und -kühlung). Mit der professionellen Planung und Installation eines effizienten Heiz- und Kühlsystems, bestehend aus Wärmepumpe und Klimadecke, lässt sich oft schon eine vergleichsweise teure Sanierungsmaßnahme wie das Dämmen des gesamten Gebäudes umgehen. Und noch dazu wertet die Kombination aus Wärmepumpe und Klimadecke das Gebäude durch die Kühlfunktion zusätzlich auf. Das ist für denkmalgeschütze Gebäude aber auch für jede andere Gebäudesanierung spannend.
Wenn man auf Wärmepumpe und Klimadecke setzt, ist bei den meisten Bestandsgebäuden eine Dämmung der Außenwand gar nicht mehr notwendig. Die Dämmung von Dach und Keller sollte geprüft und ggf. als Maßnahmen vorgesehen werden. Selbst bei einfach verglasten Fenstern kann eine Wärmepumpe sehr gute Resultate erzielen, sofern eine Flächenheizung eingesetzt wird. So klappt auch die energetische Sanierung im Denkmal.

Kostensparend sanieren mit Plug-and-Play-Lösungen

Gut geplant: gezielte Abstimmung mit weiteren Gewerken während Planungsphase bereitet schnelle Montage vor.
Nach Baukastenprinzip: raumspezifische Auslieferung der Materialien sorgt für geordneten Ablauf der Montage.
Vorgefertigt: weniger Arbeit im Heizungskeller durch vorgefertigte Hydraulikstation auf Montagerahmen.
Mit Decke statt Fußboden: keine aufwendigen Arbeiten am Fußboden notwendig.
Ohne Auszug: bei Bedarf kann die Klimadecke sogar im bewohnten Bestand verbaut werden.